Projektbeschreibung

Das vom Verband der Ersatzkassen e.V. (vdek) geförderte Projekt „Kopfsprung! – Gesundheitsförderung und Prävention im, am und auf dem Wasser“ zielt darauf ab, die Gesundheit und Lebenswelt von Kindern der 3.-6 Klasse in den Gelsenkirchener Stadtteilen Hassel und Neustadt, gemäß den Vorgaben des GKV- Leitfadens zur Gesundheitsförderung und Prävention zu verbessern.

Um den immer weiter zunehmenden Bewegungsmangel und daraus resultierende gesundheitliche Folgen, wie Übergewicht, und psychische Beeinträchtigungen und sozialem Rückzug langfristig entgegenzuwirken, werden die Kinder der Zielgruppe in möglichst niederschwelliger und partizipativer Weise an Bewegungsformen im, am und auf dem Wasser herangeführt. Sie sollen die positiven Auswirkungen von Bewegung und Ernährung auf den Körper erfahren und in Zusammenwirkung mit den Angeboten zur Stärkung der psychischen Gesundheit ein gesundheitsförderndes Verhalten entwickeln und in ihre Lebenswelt, den Familien, tragen.

Zielgruppe

  • Kinder und Jugendliche der 3.-6.Klasse in Hassel und Neustadt, mit oben beschriebenen Folgeerscheinungen des Bewegungsmangels – Übergewicht- motorische Einschränkungen und psychische Auffälligkeiten, wie z.B. sozialem Rückzug.
  • Eltern, die als Vorbilder und Multiplikatoren auch im Projekt mitwirken und empowert werden sollen. ​
  • Fachkräfte in den Quartieren und Schulen. ​

Projektzeitraum

Der Projektzeitraum läuft seit Oktober 2024 bis August 2027.

Nach den Sommerferien 2025, ab KW36 startet das Projekt in seine Praxisphase. Pro Woche werden in jedem Standort ein Angebot zur Bewegung (im, am und oder auf dem Wasser) oder zur Ernährung und psychischen Gesundheit angeboten.

Projektziele

  • Verbesserung des Gesundheitsstatus von Kindern und Jugendlichen. ​
  • Vermittlung von Wissen und Stärkung der Gesundheitskompetenzen. ​
  • Förderung von sport- und ernährungsbezogenen Aktivitäten. ​
  • Stärkung von Resilienz und Coping-Strategien. ​
  • ​Gewinnung und Ausbildung von Multiplikator*innen für einzelne Angebote
  • Nachhaltige Verankerung der Angebote in den Quartieren

Handlungsfelder

Die zentralen Säulen des Projektes und sind Bewegung, Ernährung und psychische Gesundheit.

Bewegung:

Die Kinder sollen durch vielfältige Bewegungsarten im, am und auf dem Wasser Spaß an körperlicher Bewegung entwickeln und Bewegung nachhaltig in ihren Lebensalltag integrieren.

Ernährung:

In den Angebote zur gesunden Ernährung sollen die Kinder, aber auch deren Eltern auf niederschwellige Weise erfahren, welche Lebensmittel gesund und welche eher schädlich für den eigenen Körper sind. So wird neben der praktischen Vermittlung des Kochens auch Wissen über eine ideale und gesunde Ernährung weitergegeben. ​

Angebote zur psychischen Gesundheit:

Diese Angebote sollen den Kindern auf niederschwellige Weise Strategien zur Bewältigung von Stress erlernen, um die eigene Lebenswelt und psychische Gesundheit zu verbessern.

Partizipation, Niederschwelligkeit, Nachhaltigkeit und Multiplikation

Partizipation:

Im engen Austausch mit der Zielgruppe sollen die Inhalte der Angebote gesteuert werden. Vor Start der Praxisphase werden Kinder in den Quartieren zu ihren Bewegungsvorlieben angehört, um die Auswahl der Angebote steuern zu können. Da es vor Projektstart keine feste Zielgruppe gibt, werden die Angebote zunächst an diesen Ergebnissen orientiert, vorbereitet.

Im Laufe des Projektes wird im engen Austausch mit den Kindern über die Gestaltung der Angebote gesprochen und mit mit ihnen abgestimmt. Sicherheit spielt gerade im Bezug auf die Angebote im und auf dem Wasser eine wichtige Rolle. Daher wird die Mitbestimmung durch die Projektleitung in Bezug auf Durchführbarkeit und Sicherheit gesteuert.

Niederschwelligkeit:

Die Angebote des Projektes sollen Kindern der Zielgruppe eine möglichst unkomplizierte Schwelle zur Teilnahme ermöglichen. Die Angebote sind für die Teilnehmenden kostenfrei. Sie richten sich an eine interessierte Gruppe ohne Vorerfahrungen und sollen zum Bewegen und selbst kochen über das Projekt hinaus motivieren. Eine Anmeldung und Beschränkung der Teilnehmerzahl ist jedoch für die Bewegungsangebote im und auf dem Wasser ist aus Gründen der Sicherheit (versicherungstechnische Vorgaben zur Aufsicht und zum Betreuungsschlüssel, der Schwimmfähigkeit) unumgänglich. Da jedes Angebot für sich steht, können die Kinder selbst entscheiden, an welchen Angeboten sie teilnehmen möchten. Kinder ohne Schwimmfähigkeit können in entsprechende Kurse weiter vermittelt werden.

Nachhaltigkeit:

Eine nachhaltige Verankerung des Projektes oder Elementen des Projektes in den Quartieren, ist eine wichtige Aufgabe. Hierfür wird eine enge Kooperation und Vernetzung in den bereits vorhandenen Netzwerken angestrebt. Die Kooperationspartnerinnen der Caritas Gelsenkirchen und 7 Werke sind hierfür wichtige Türöffner. Darüber hinaus wird eine enge Zusammenarbeit mit den ortsansässigen Vereinen für die Durchführung von Bewegungsangeboten angestrebt. Daraus kann sich eine Zusammenarbeit über das Projekt hinaus, zum Beispiel im Bereich der OGS entwickeln.

Die Ernährungsangebote, die von der Caritas Gelsenkirchen durchgeführt werden, sollen sich aus einem ebenfalls vom verband der Erstatzkassen (vdek) geförderten und bereits abgelaufenen Projekt („NEUstark“) heraus weiterentwickelt. Die Kurse werden im Projekt Kopfsprung fortgeführt und in Hassel als neuen Standort neu durchgeführt. Eine nachhaltige Fortführung über das Projekt hinaus ist in beiden Stadtteilen vorstellbar.

Multiplikation:

Im Laufe des Projektzeitraums sollen Eltern oder Geschwister motiviert werden am Projekt mitzuwirken. Beispielsweise durch Eltern- Kind- Kochkurse. Interessierte Eltern können im Projekt ausgebildet werden, um im Laufe des Projektes einzelne Angebote selbstständig durchführen zu können. Für den Bereich der Bewegungsangebote ist die Ausbildung von Sporthelfern vorstellbar. Sie können als Leitung von Bewegungsangeboten eingesetzt werden.

Evaluation und Steuerung:

Die Struktur-, Prozess- und Ergebnisevaluation zur Bewertung der Wirksamkeit und Nachhaltigkeit der Maßnahmen wird während des gesamten Projektes vom Fachbereich Sportwissenschaften der Ruhr Universität Bochum (RUB) begleitet und durchgeführt.

Eine Steuerungsgruppe aus lokalen Vertretern in den Quartieren Hassel und Neustadt, des Gesundheitsamts, des Jugendamts, der Sportjugend und weiteren wichtigen städtischen Schnittstellen, wird das Projekt und seinen Verlauf begleiten. Die Gruppe wird zweimal im Jahr zusammenkommen.


Bei Fragen zum vdek:

Projektförderer und Kooperationspartner